Mafia, Geheimdienste und Politik der USA

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Einleitung:

Chronik:

1: - 1938

2: 1939 - 1948

3: 1949 -1955

4: 1956 - 1960

5: 1961

6: 1962

7: 1/63 - 11/63

8: 11/63 - 6/64

9: 7/64 - 9/68

10: 10/68 - 8/74

11: 9/74 - 8/80

12: 9/80 - 9/88

13: 10/88 - 9/00

14: 10/00 - 9/01

15: 10/01 - 2/03

16: 3/03 - heute

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Zum Text

Die Chronik ist kein Buchtext mit einer ausgewogenen Darstellung der Geschichte der USA im 20. Jahrhundert, sondern eine Zusammenfassung meiner Recherchen für das Theaterstück Kennedy. Macht. Sex. Die einzelnen Ereignisse und Biographien dieser Chronik sind unterschiedlich genau dargestellt, weil ich primär die Hintergründe für Präsident Kennedys Ermordung verstehen wollte. Ich habe jedoch auch andere wichtige Ereignisse und spätere Entwicklungen (vor allem die Präsidentschaften von Nixon und Bush sen. und jun.) in diese Chronik miteinbezogen. Entstanden ist eine komprimierte Zusammenstellung von Fakten, Personen und ihren Verbindungen, die als Anregung für eigene Recherchen dienen soll.

Methodologische Grundsätze

Staaten und Institutionen sind soziale Konstrukte. Wörter wie "Regierung", "CIA" oder "Mafia" verweisen auf kollektive Illusionen, die für die Koordination menschlichen Verhaltens handlungsrelevant sind. Die Konstruktionen in den Köpfen werden durch Handlungen zu Fakten (Faktum = Gemachtes). Wir haben keine andere Wahl, als am Selbstverständnis der Akteure anzusetzen und diese Konstruktionen ebenfalls zu verwenden, um das Funktionieren von Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft rekonstruieren zu können. Die begrifflichen Traditionen erleichtern die historische Analyse, beinhalten aber die Gefahr der alltagstheoretischen Selbstverständlichkeit. Denn "Staatsschutz", "nationale Sicherheitsinteressen" oder "Gesetze" sind im Wesentlichen Legitimationsformeln, um bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnisse aufrecht zu erhalten.
Da die Geheimdienste und die Mafia keine schriftlichen Quellen hinterlassen oder diese meist nur ungenügend zugänglich sind, bleibt die Historiographie ihrer Aktivitäten und Wirkungen ein delikates Unterfangen. Die mangelnden 'Beweise' müssen durch mehrschichtige Rekonstruktionen, systematische Vergleiche und detailierte Fallanalysen kompensiert werden, entsprechend der kriminalpolizeilichen Doktrin Ciceros: "Cui bono?" (Wem nützt es?)
Trotzdem bleiben Rekonstruktionen wie diese Chronik anfällig für die Diffamierung als "Verschwörungstheorien." Jede Theorie und jede Geschichtsschreibung muss die Komplexität der Ereignisse und Zusammenhänge auf die wichtigen Faktoren reduzieren und mit Generalisierungen arbeiten. Es gibt keine Person oder politische Gruppe, die die Welt beherrschen könnte, sondern nur unzählige Akteure, die jedoch gruppenspezifische Interessen verfolgen. Von ihren Überzeugungen und Intentionen muss jede historische Analyse ausgehen und diese in Bezug auf die Kontexte rekonstruieren, indem sie nach den Möglichkeiten, Bedingungen und Effekte der Handlungsfelder fragt. Politik ist das Feld der institutionalisierten Machtkämpfe, bei dem die inoffiziellen Kampfmittel nicht ausgeblendet werden dürfen, mit denen die Prozesse im Geheimen wesentlich gesteuert werden. "Wo das Geheimnis beginnt, beginnt die wirkliche Macht" (Hannah Arendt).